
Das John Deere-Paradoxon
![]() | Christian Thiel |
Die Aktie hat in dieser Woche ein neues Allzeithoch erreicht. Aber warum nur? Umsatz und Gewinn des Unternehmens fallen derzeit doch.
Fangen wir zunächst an mit einem Blick auf die Umsätze.
John Deere ist ein Zykliker. Das ist in den Wellenbewegungen der Aktie gut zu sehen. Der Markt scheint davon auszugehen, dass der Boden bei Deere erreicht ist. Die Umsätze sollten also in den nächsten Quartalen weniger stark fallen. Und dann wieder steigen.
Diese Zyklen durchläuft Deere wieder und wieder. Das ist gut zu sehen, wenn wir noch auf die Gewinne von John Deere schauen:
Die Bilder gleichen sich. Auch bei den Gewinnen sind bei Deere in der untersten Reihe rote Balken zu sehen, die auf fallende Gewinne hinweisen. Die Gewinne sind zuletzt um knapp 50 Prozent zurückgegangen (bei Umsatzrückgängen von rund 30 Prozent).
Warum also steigt der Kurs der Aktie?
Der Markt geht von einem (baldigen) Turnaround bei Umsätzen und Gewinnen aus. Deere ist der Marktführer im Bereich der High-Tech Landwirtschaft. Aufgrund fallender Preise bei Agrarrohstoffen ist die Aktie seit dem Jahr 2021 seitwärts gelaufen. Der Ausbruch aus diesem Seitwärtslauf kam im November 2024 - nach den Wahlen in den USA.
Aufgrund seiner exzellenten Positionierung als Marktführer bei Landmaschinen ist Deere schon seit vielen Jahren in meinem Depot. Ich habe sie 2016 bei Kursen von um die 90 Dollar erstmals gekauft. Jetzt steht die Aktie bei rund 500 Dollar. Das macht ein Plus von mehr als 400 Prozent.
Natürlich sind lange Seitwärtsbewegungen auch für mich nicht angenehm. Sie gehören bei einem solchen Zykliker allerdings dazu.
Deere bleibt als Langfristinvestment auch weiterhin im Depot.