
Nur 4 Prozent aller Aktien sind Gewinner
Haben Aktien eine höhere Rendite als Staatsanleihen? Dieser Frage ist Hendrik Bessembinder von der Arizona State University im Mai 2018 nachgegangen. Dafür hat er über 25.000 US-Aktien fast ein Jahrhundert lang von 1926 bis 2016 untersucht. Sein Ergebnis: Aktien können ihren Besitzern sehr wohl höhere Gewinne bescheren als Staatsanleihen. Doch dazu sind nur erstaunlich wenige Wertpapiere in der Lage.
4 Prozent aller Aktien sind für die komplette Überrendite des Aktienmarktes verantwortlich. Die besten 90 Aktien (und damit weniger als 1 Prozent) sorgten für etwa die Hälfte der gesamten Überrendite. 96 Prozent der Aktien erwirtschafteten zusammen nicht mehr als US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von einem Monat. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Aktie lag im Untersuchungszeitraum bei gerade einmal 7,5 Jahren. Das häufigste Ergebnis, das für eine zufällig ausgewählte Aktie eintrat, war der Komplettverlust des investierten Kapitals. Nur 14 Prozent der Aktien erzielen langfristig überhaupt positive Renditen.
Trotzdem sollten Privatanleger nicht auf Aktien bei ihrer Geldanlage verzichten. Dafür sind die Kapitalerträge der erfolgreichen Aktien zu hoch. Vielmehr plädiert Bessembinder in seinem Text für eine konsequente Diversifizierung des Portfolios. Die Wahrscheinlichkeit, gerade die 4 Prozent der erfolgreichen Aktien zu finden, ist gering. Wer hingegen in die Breite des Marktes investiert, wird durchschnittlich mit deutlich höheren Erträgen gesegnet sein als sie Staatsanleihen liefern können.