Gerd Kommer und Christian Thiel im Gespräch

Geopolitische Risiken in 2024

Christian Thiel

Christian Thiel

11. Februar 2024

Nur weil manche Konflikte nicht ständig in den Nachrichten auftauchen, bergen sie deshalb nicht trotzdem enorme Risiken. Ken Fisher zeigt die größten geopolitischen Gefahren fürs Depot in 2024. 

Um geopolitische Risiken ging es hier auf den Seiten der Kleinen Finanzzeitung schon mehrfach. Wir hatten die Videos mit Marko Papic vor einigen Monaten.

Oft geht es in der Wahrnehmung von Anlegerinnen und Anlegern um die Risiken, die uns durch die Berichterstattung der Medien bereits bewusst sind. Diese bekannten Risiken werden dann in ihrer Bedeutung immer größer und größer wahrgenommen, da wir Risiken, von denen wir schon oft gelesen haben, für wahrscheinlicher halten.

Und das ist falsch. Nur weil wir von einem Risiko noch nie gehört haben, verschwindet es ja nicht. Deshalb lohnt ein Blick auf Risiken für das Jahr 2024, die Anlegerinnen und Anleger eher nicht auf dem Schirm haben.

Ken Fisher hat in einem Video für die Mission Money auf einige dieser Risiken hingewiesen. Es sind in seinen Augen vor allem zwei.

Die zwei großen geopolitischen Risiken

Erstens: Das Risiko einer Eskalation im Dreieck zwischen Indien, Pakistan und China. Zwischen diesen drei Ländern bestehen erhebliche politische Spannungen, die vor allem vor Wahlen in Indien regelmäßig eskalieren. In diesem Jahr gibt es eine Wahl in Indien.

Zwischen China und Indien gibt es territoriale Streitigkeiten. Die sind schon mehrfach deutlich eskaliert bis hin zum offenen Krieg. Indien und Pakistan stehen sich in Kaschmir gegenüber. Auch dort kann die Lage jederzeit in offene Kämpfe umschlagen.

Zudem arbeitet China an einer engeren Zusammenarbeit mit Pakistan, insbesondere an einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit und an dem Projekt einer Eisenbahnstrecke, die das östliche China quer durch Pakistan mit dem Tiefseewasserhafen Gwadar verbindet.

Quelle: Wikipedia

Das Besondere an diesem Konflikt: Alle drei Länder sind Atommächte. Oft waren es in der Vergangenheit die USA, die sich bemüht haben, zwischen Pakistan und Indien zu vermitteln. Passen die aber gerade nicht auf (zum Beispiel weil der amerikanische Präsident andere Prioritäten hat) dann ist eine Eskalation zwischen Pakistan und Indien deutlich wahrscheinlicher.

Die Folge: Die von einem Krieg zwischen Indien und Pakistan oder zwischen Indien und China ausgehende Verunsicherung für die Börse wäre sehr groß.

Die überalterten Staatenlenker

Das zweite geopolitische Risiko, auf das Ken Fisher hinweist, ist das der Überalterung der Führung einiger Länder. Wladimir Putin (71) ist nicht mehr der Jüngste und hat eine angeschlagene Gesundheit. Die Börse reagiert empfindlich auf Unsicherheit. Kommt es in Russland zu einem plötzlichen Machtwechsel oder zu einem Machtvakuum, würde auch das eine erhebliche Verunsicherung für die weltweiten Aktienmärkte bedeuten.

Das Gleiche gilt für China und dessen Staatspräsident Xi Jinping (70).

Und dann sind da noch die beiden absoluten Senioren der Weltpolitik: Joe Biden (81) und Donald Trump (78). Sollte einem von beiden in der Zeit bis zu den amerikanischen Präsidentschaftswahlen etwas widerfahren, würde auch das zu einer großen Verunsicherung der Märkte beitragen.

Dies würde die optimistische Prognose für die Aktienmärkte (plus 10-15% in 2024), von der hier vor einer Woche die Rede war, zunichte machen.

Zu dem Video geht es hier. Die Ausführungen von Ken Fisher zur Geopolitik kannst Du ab Minute 18:00 hören.

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